Tirol im Zentrum der Macht…

Nun ist es also fix: Die Bilderberger treffen sich im Jahr 2015 sozusagen vor meiner Haustüre. Konkreter Veranstaltungsort für dieses Treffen soll nämlich das Interalpen-Hotel Tyrol in Buchen bei Telfs (in der Nähe von Seefeld) sein. Wir haben uns hier ja bereits mehrfach mit der geheimnisumwobenen Gruppe der Bilderberger beschäftigt, deren Mitglieder stets zu einem absoluten Stillschweigen verpflichtet werden.

Immer trifft man sich dabei (bereits seit dem Jahr 1954!) hinter verschlossenen Türen und unter dem gänzlichen Ausschluss der Öffentlichkeit. Aus Österreich nahmen in den vergangenen Jahren beispielsweise Herr Werner Faymann (Bundeskanzler, SPÖ), Herr Oscar Bronner (Gründer und Herausgeber der Tageszeitung „Der Standard“) oder Herr Mag. Andreas Schieder (SPÖ-Klubobmann) teil.

Herr Mag. Andreas Schieder war übrigens in den Jahren von 2008 bis 2013 der Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen. Genau in diese Zeit fallen auch die „undurchsichtigen“ und vor allem „aufklärungswürdigen“ Vorgänge rund um die sogenannte „Notverstaatlichung“ (Nacht der langen Messer) im Zusammenhang mit der maroden Bank Hypo Group Alpe Adria.

Bilderberger aus Österreich

Ein weiteres prominentes Mitglied der Bilderberger-Gruppe aus Österreich ist Herr Rudolf Scholten. Er ist Mitglied des Vorstandes und Generaldirektor der Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) und war zuvor in den Jahren von 1984 bis 1997 ein enger Vertrauter von Herrn Franz Vranitzky (SPÖ), des damaligen Bundeskanzlers der Republik Österreich. Herr Scholten war in dieser Zeit auch Bundesminister für Unterricht und Kunst (1990-1994), Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst (1994-1996) und Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst (1996-1997). Nach dem Rücktritt von Herrn Franz Vranitzky verließ auch Rudolf Scholten die Bundesregierung. Detail am Rande: Herr Vranitzky soll übrigens bei 15 Bilderberger-Treffen teilgenommen haben. (1)

Herr Rudolf Scholten zählt bei den Bilderbergern angeblich sogar zum sogenannten „inneren Kreis“ (Advisory Group), welche die institutionalisierten jährlichen Treffen vorbereitet sowie die jeweiligen Teilnehmer auswählt. Wir sehen also, dass die Gruppe der Bilderberger stets auch einen Bezug zu Österreich hat. Eine ausführliche Liste sämtlicher Teilnehmer aus Österreich habe ich bereits vor längerer Zeit veröffentlicht. (2)

Privatpersonen und Traditionen…

Bereits im Jahr 2011 habe ich versucht den Bundeskanzler der Republik Österreich, Herrn Werner Faymann, zu seiner Teilnahme am Bilderberger-Treffen zu befragen. (3) Auf meine sehr konkreten Fragen erhielt ich damals jedoch lediglich eine sehr spärliche Antwort aus dem Kabinett des Bundeskanzlers. (4) Im Wesentlichen teilte man mir mit, dass die Teilnahme von Herrn Faymann am Bilderberger-Treffen als Privatperson und nicht als Vertreter der Republik Österreich erfolgte. Deshalb seien für die Republik Österreich durch die Teilnahme auch keine Kosten entstanden. Darüber hinaus sei es Tradition dieser Treffen, dass die Teilnehmer ein Stillschweigen über den Inhalt der Gespräche während der Konferenz vereinbaren. Daran würde sich selbstverständlich auch der Bundeskanzler Faymann halten.

Wir haben also bereits im Jahre 2011 folgende Fakten „gelernt“: Herr Faymann (sowie sämtliche weiteren Teilnehmer) sind auch als „Privatpersonen“ derart wichtig, dass man sie unbedingt bei „Gesprächen“ über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen, welche die Welt bewegen, benötigt. In seiner früheren Tätigkeit als Taxi-Fahrer hat sich Herr Faymann ja schier unglaubliche Kompetenzen erarbeitet!? Egal. Diese „Gespräche“ sind darüber hinaus anscheinend derart brisant, dass selbst der Bundeskanzler der Republik Österreich die Bevölkerung nicht darüber informieren darf, weil aus einer „Tradition“ heraus Stillschweigen vereinbart wurde. Sehr demokratisch! Herr Faymann (SPÖ) scheint eben generell den „Traditionen“ sehr verbunden zu sein?

Auch Herrn Mag. Andreas Schieder (SPÖ) habe ich im Jahr 2013 über seine Teilnahme am Bilderberger-Treffen befragt. (5) In diesem Fall blieb eine Antwort auf meine durchaus ernstgemeinten Fragen jedoch komplett aus. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an den heutigen  SPÖ-Klubobmann im Parlament der Republik Österreich.

Keine gewinnorientierte Veranstaltung…

Nun stehen wir also vor der Tatsache, dass die kommende Bilderberg-Konferenz vom 10. bis 14. Juni 2015 in Tirol stattfinden wird. Was kann ich an dieser Stelle bereits vorab berichten? Einem Bericht der Online-Ausgabe der Tageszeitung „Der Standard“ (Herausgeber Oscar Bronner, Bilderberger) zufolge bereitet das österreichische Innenministerium seit rund einem Jahr dafür den größten Polizeieinsatz des heurigen Jahres mit mindestens 2.000 Einsatzkräften vor. (6) Selbstverständlich wird in diesem Artikel darauf verwiesen, dass diese monströsen Sicherheitsvorkehrungen doch hauptsächlich wegen des G7-Gipfels notwendig würden, der „zufällig“ nur zwei Tage zuvor im nahegelegenen Schloss Elmau (Bayern) stattfinden wird.

Weitere interessante Passagen in diesem Artikel möchte ich hier noch ganz kurz aufführen:

„Die informellen Bilderberg-Meetings… – … sind beliebte Feindbilder von Verschwörungstheoretikern.“

 

„Die Netzwerkkonferenz ist nicht geheim, Gespräche und Vorträge werden aber vertraulich behandelt.“

 

„Berechnen wird die Polizei für den Bilderberg-Einsatz nichts. „Weil es keine gewinnorientierte Veranstaltung ist“, sagt Einsatzleiter Strondl. Und „weil es um das Image Österreichs geht“.“

Nun, weil ich mich mit diesem Thema beschäftige, bin ich also ein „Verschwörungstheoretiker“. Aha. Damit habe ich kein Problem. Leider muss ich jedoch gleichzeitig feststellen, dass man bei den Mainstream-Journalisten in letzter Zeit immer häufiger in die Rolle von „System-Funktionierern“ verfällt. Wie kann man sich eigentlich selbst einerseits als dringend erforderliche „Säule der Demokratie“ empfinden – und es andererseits jedoch völlig in Ordnung finden, dass der Bundeskanzler der Republik Österreich ein Mitglied der Bilderberger ist? Wo bleibt hier der investigative Journalismus? Wo bleibt hier die so oft erwähnte und eingeforderte „Kontrollfunktion“ der Medien? Hier entzieht man sich doch letztlich selbst jeglicher demokratischer Basis! Es handelt sich um ein weiteres unglaubliches „Armutszeugnis“ der Mainstream-Medien. Man will an dieser Stelle offensichtlich gar nicht weiter recherchieren.

Darüber hinaus: Kann jemand den Unterschied zwischen „geheim“ und „vertraulich“ erklären? Man behauptet ja schließlich, dass die „Netzwerkkonferenz“ nicht geheim wäre. Lediglich die Gespräche und Vorträge wären vertraulich. Hallo? Wie bitte? Man will uns hier wirklich erklären, dass die Treffen der Bilderberger nicht geheim wären? Man findet es in den Redaktionsstuben der Mainstream-Presse also durchaus in Ordnung, dass Gespräche und Vorträge von Staatschefs und weiteren wichtigen Persönlichkeit dieser Welt nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind? Genau dies bedeutet nämlich „vertraulich“! Die Bedeutung laut Duden für den Begriff „vertraulich“ lautet:

nicht für die Öffentlichkeit bestimmt; mit Diskretion zu behandelnd; geheim

Auch an dieser Stelle kann ich nur noch einmal wiederholen: Es handelt sich hier um ein unglaubliches „Armutszeugnis“ der Mainstream-Medien. Man versucht den Lesern mit „Wortspielen“ eine Wahrheit „herbeizuschreiben“, die keinesfalls real ist! Noch einmal: Was soll das eigentlich?

Polizeieinsatz mit Steuergeldern

Man findet schließlich gar nichts daran auszusetzen, dass die österreichischen Steuerzahler nun auch noch zur Gänze für den Einsatz der Sicherheitskräfte rund um das Bilderberger-Treffen im Juni 2015 in Tirol aufkommen sollen. Der Grund dafür, scheint redaktionell auch schnell gefunden gewesen zu sein: Weil es keine gewinnorientierte Veranstaltung ist. Und: Weil es um das Image Österreichs geht. Man möge mir an dieser Stelle verzeihen, aber bei derartigen unqualifizierten „Aussagen“ kreisen nur mehr unzählige Fragezeichen über meinem Kopf! Auch hier: Was soll das eigentlich?

Eine selbsternannte und demokratisch in keinster Weise dafür legitimierte „Elite“ dieser Welt will augenscheinlich die Bevölkerung weiterhin an der Nase herumführen. Bisher hat dieses Konzept ja auch sehr gut funktioniert. Mit massivster Unterstützung der sogenannten „vierten Gewalt“ im Staat, also der Mainstream-Medien (Presse, Rundfunk, TV usw.) sollen wir auch weiterhin getäuscht  werden. So sieht also diese schöne und gute „Demokratie“ aus, in der wir leben. Wäre es nicht endlich an der Zeit für eine Bestandsaufnahme? Sollte der Begriff „Demokratie“ nicht endlich genauer definiert werden? Letztendlich kann sich nämlich auch hinter dem Begriff „Demokratie“ lediglich eine ganz spezielle Art von „Diktatur“ verbergen…

Nachtrag: Auch das Parlament in Österreich hat sich im vergangenen Jahr bereits mit dem Bilderberger-Treffen 2015 in Tirol beschäftigt. So wurde eine parlamentarische Anfrage an den Bundeskanzler zu diesem Thema eingebracht. (7)

Die Anfragebeantwortung durch den Bundeskanzler Werner Faymann betreffend Bilderberg-Konferenz erinnert jedoch sehr an jene Antwort aus dem Kabinett des Bundeskanzlers, welche ich im Jahre 2011 auf meine damalige Anfrage erhalten habe. (8)

Auf jeden Fall werde ich weiterhin über dieses Thema berichten, sobald es wieder Neuigkeiten dazu gibt.

weiterführende Links:
(1) wienerzeitung.at: Geheimbund der Macht (02.08.2012)
(2) frisch2.at: Die Bilderberger-Gruppe (25.02.2011)
(3) frisch2.at: Projekt – Dear Mr. Bundeskanzler Faymann (19.06.2011)
(4) frisch2.at: Antwort aus dem Kabinett des Bundeskanzlers (07.07.2011)
(5) frisch2.at: Anfrage an Herrn Staatssekretär Mag. Andreas Schieder zu Bilderberg 2013
(6) derstandard.at: Höchste Alarmstufe für Gipfelgespräche (15.01.2015)
(7) parlament.gv.at: Anfrage an den Bundeskanzler betreffend Bilderberg-Konferenz 2015 in Österreich
(8) parlament.gv.at: Anfragebeantwortung durch den Bundeskanzler betreffend Bilderberg 2015


Bildnachweis: Beitragsbild via pixabay.com / Fotograf: geralt / Lizenz: Public Domain CC0

Ein Kommentar

  1. Manfred Migglautsch
    20/04/2015

    Es wird einem normal denkenden Menschen übel, wenn man weiß, wer aus Österreich aus dem Reigen der Politik und Wirtschaft bei diesem Treffen anwesend sein wird.
    Wie man weiß, gehört das Hotel der Familie Liebherr, die ja ihrerseits mit dem Unternehmen Liebherr weltweit gut aufgestellt ist…………….ich kenne das Hotel, ein tolles Haus…………….schade dass es für solche Treffen missbraucht wird. Der andere Grund ist natürlich die lange private Zufahrtstraße und kann der ganze Berg, der ja im Eigentum der Familie steht, bestens überwacht werden………….
    MfG
    Migglautsch

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