Die Angst vor dem Glücklichsein?

Können Sie sich an den Moment erinnern, als Sie zum ersten Mal das sprichwörtliche „Licht der Welt“ erblickt haben? Ein wohl einzigartiger Augenblick bei dem man ganz plötzlich aus dem „Dunkel“ heraus gestoßen wurde – hinein in ein so spannendes und aufregendes Abenteuer, welches sich das menschliche Leben nennt? Natürlich können Sie sich heute nicht mehr daran erinnern. Aber wie wäre es denn, wenn wir uns an diese frühen Momente unseres beginnenden Lebens erinnern könnten? Unser erster Blick in die Augen unserer Mutter oder des Vaters. Wir würden uns auch daran erinnern, wie wohl wir uns in den Armen unserer Eltern fühlten. Es war doch eine phantastische Zeit: Es gab beinahe nur atmen, essen, trinken und schlafen. Darüber hinaus war alles so einfach: Wir schliefen, wenn wir müde waren. Wir lachten, wenn wir fröhlich waren und wir weinten, wenn wir traurig waren. Was hat sich seither nur geändert?

Das Hamsterrad von innen…

Es ist wohl längst kein Geheimnis mehr, dass wir in einer Gesellschaft leben, die voll von Menschen mit Depressionen ist. Dabei ist es manchmal bereits so schlimm, dass diese depressiven Menschen gar nichts von ihrer Depression wissen. Warum? Nun, weil es mittlerweile ja schon so erscheint, als entspräche dies einer Norm. Aber halt: An welcher Stelle unseres Lebens ist denn diese kindliche Leichtigkeit „verflogen“? Warum ist denn das Leben an einem bestimmten Punkt der Zeit so schwer geworden? Wo ist denn nur die Leichtigkeit geblieben? Längst kennen wir lediglich noch Pflichten und Verantwortungen. Warum drehen wir uns im sogenannten „Hamsterrad“ immer schneller? Auch wenn dieses Hamsterrad von innen manchmal wie eine „Karriereleiter“ aussieht. Fakt ist doch, dass wir uns müde und erschöpft fühlen. Wir sind ausgelaugt und überfordert. Der „Takt“ des Hamsterrades diktiert unseren Alltag. Die Zeit vergeht viel zu schnell und wir haben kaum noch die Möglichkeit, uns auf wirklich wichtige Dinge im Leben zu konzentrieren.

Man erklärt uns diese Situation mit neumodischen Begriffen wie „Effizienz“ oder „Optimierung“. Alles in unserem Leben muss jetzt also effizient sein? Alles muss plötzlich „Sinn machen“. Oder aus dem Englischen: „..to make sense.“ Hat sich an dieser Stelle wirklich schon einmal jemand darüber den Kopf zerbrochen, wie man denn eigentlich Sinn „machen“ (=herstellen) kann? Unsere kollektive Ratlosigkeit dazu, ist deutlich zu spüren. Längst arbeiten wir doch nicht mehr gemeinsam an langfristigen Perspektiven. Dazu fehlt uns ja angeblich die Zeit. Können wir jedoch mit dem bestenfalls kurzfristigen Aktionismus der Gegenwart weiterhin die krisenhaften Entwicklungen unserer Gesellschaft lösen?

Die Negativ-Programmierung

Es wird doch mit erschreckender Deutlichkeit erkennbar, dass die „gesellschaftliche Ordnung“ an die Grenzen unseres Denkens stößt. Könnte es darüber hinaus sein, dass diese Entwicklung durchaus bewusst geschehen ist? War es sogar der langfristige Plan, die Menschen zu gut funktionierenden Rädchen im System auszubilden? Was wäre, wenn wir so programmiert wurden? In diesem Zusammenhang spreche ich stets von einem „Negativ-Programm“ – vergleichbar mit einer richtigen Software, die man auf einem Computersystem installieren kann.

Die Basis dieser „Programmierung“ stellt durchaus die ständige und gebetsmühlenartige Wiederholung von Angst dar. Hier müssen wir jedoch gleich festhalten, dass es sich lediglich um „auf Angst gegründeten Glauben“ handelt. Die Psyche des Menschen entwickelt dabei ein automatisches Programm, welches übrigens im Laufe der Zeit völlig autonom angetrieben wird, wenn die Faktoren „Glaube“ und „Realität“ aufeinander treffen. Kennen Sie nicht auch das Gefühl „Angst zu haben“, ohne einen konkreten Grund dafür zu haben? Warum haben wir eigentlich ein so niedriges Selbstwertgefühl? Aus welchem Grund kennen wir eigentlich immer mehr Menschen, die unter plötzlichen Panikattacken leiden? Müssen wir denn wirklich immer und ständig „auf der Hut“ sein?

Woher kommt eigentlich dieses „Konkurrenzdenken“ – also diese laufende Angst davor, dass uns ein anderer Mensch unsere aktuelle (Lebens-)Position/Situation streitig machen könnte? Muss man sich in der Tat davor fürchten, dass man „hinterrücks“ von seinen Managern „ausgewechselt“ wird? Wo bleibt die Gemeinsamkeit. Warum gibt es keine wirklich ehrlichen Gespräche mehr? Diesen „AUS-gebildeten“ Manager-Robotern entgeht dabei stets die Tatsache, dass Menschen unter Druck sowie unter Zuhilfenahme von Angst immer unbewusst bleiben/sind. Mit anderen Worten: Die ohnehin kaum mehr vorhandene Kreativität geht damit vollkommen verloren. Wir nähern uns jedoch schrittweise der traurigen Realität – dem Zweck der „Negativ-Programmierung“: Wenn wir nicht bewusst sind, dann haben wir auch keine Macht unsere Realität zu verändern. Damit hält man uns im Zustand eines „endlosen Tiefschlafs“ (Betäubung/Narkose) und darüber hinaus werden wir zu einem willfährigen Sklaven in einem völlig funktionsgestörten System (Systemkrise).

Fabrizierte Erkrankungen…

Bittere Pillen..
Big-Pharma entwickelt „Betäubungsmittel“ für „fabrizierte Erkrankungen“ von jungen Menschen.

Was passiert denn heute schon im Kindesalter mit „auffälligen“ Kindern? Die „wissenschaftliche“ Elite spricht in ihrer „Allwissenheit“ von „Verhaltensauffälligkeit“ oder noch besser von: Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung. Wow. Ein toller Zungenbrecher, welcher wohl eher unter der Abkürzung „ADHS“ bekannt sein dürfte. Wie krank ist unser System, wenn wir bereits bei Kindern eine Störung des Sozialverhaltens feststellen? Der Weg führt dann geradewegs weiter zu Lernbehinderung, Depression, Angststörungen, Zwangsstörungen und Schlafstörungen. Selbstverständlich bekommen wir auch für dieses gesellschaftliche Problem seitens „Big-Pharma“ (Pharmakonzerne) sofort die passende Lösung präsentiert: Ritalin. Es handelt sich dabei übrigens um ein Methylphenidat, welche die Signalübertragung durch die Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn verstärken. Noch einmal: Im Gehirn. Methylphenidat ist dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) der Bundesrepublik Deutschland unterstellt. (1)

Ein amerikanischer Psychiater (Leon Eisenberg) gilt als „Erfinder“ von ADHS. Kurz vor seinem Tod gestand Eisenberg jedoch, dass ADHS ein „Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung“ sei. Selbstverständlich bleibt die „Modediagnose“ von ADHS bei unseren Kindern vor allem eines: Ein riesiges Geschäft für die Pharmakonzerne. Nur ein Beispiel also dafür, wie man uns (bereits im jüngsten Kindesalter!) beginnt zu betäuben (mittels Drogen auf unser Gehirn einzuwirken), damit die „Negativ-Programmierung“ beginnen kann.

Talente-Förderung vs. normierte Standards

Die „Wettbewerbsgesellschaft“ beginnt für unsere Kinder längst im Schulsystem. Es gibt sogar schon in manchen Kindergärten „Hausaufgaben“ für die Kinder. Dieser „raue Wind“ im „Bildungssystem“ ist also weltweit längst zum „Maß aller Dinge“ geworden. Bereits im frühen Kindesalter bekommt man „Prüfungsängste“ vermittelt (Angst vor dem Scheitern). Aber kann es denn wirklich immer nur um das „fehlerfreie wiederholen von vermittelten Lernzielen“ gehen? Wäre es nicht möglich, dass sich unter „spielerischer Kreativität“ ganz andere Fähigkeiten und Talente ausgeprägt hätten? Hätten sich unter Umständen sogar andere Begabungen frei entfalten können? Welches Potential an Talenten liegt da eigentlich völlig ungenutzt vor unseren Augen? In unserem „Wirtschaftssystem“ ist jedoch genau diese Förderung von Talenten gar nicht gewünscht. Normierte Standards im Unterricht sollen gleichgeschaltete (programmierte) „Menschen-Roboter“ hervorbringen.

Dabei haben heute viele Menschen sogar schon Angst davor, sich einmal so richtig wohl zu fühlen. Nach dem Motto: „Wenn gute Dinge geschehen, dann kann etwas Schlechtes nicht mehr lange auf sich warten lassen.“ Immer wieder warnt unser Unterbewusstsein, dass bald etwas „Schlimmes“ passieren wird. Woher kommt dieses „Denkmuster“? Wer hat denn ein Interesse daran, dass wir uns (oder unsere Umgebung) als „nicht positiv“ bewerten sollen? Wer will unsere Gefühle manipulieren und vor allem warum?

Die ständige Angst hält uns also gefangen im Quellcode der gewünschten Programmierung, die uns letztendlich zu einer (von den globalen Eliten benötigten) willenlosen und normierten Sklavenrasse macht. Volle Leistung für ein völlig krankes System: Höher, schneller, weiter. Immer mehr und mehr! Die komplett aus dem Ruder gelaufene „Wirtschaftsformel“ der vergangenen Jahrzehnte lautet: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Es handelt sich hierbei um ein lupenreines Konzept der Angst.

Das Programm beenden

Aber es sollte doch auch möglich sein, diese Ängste und Sorgen loszulassen, damit wir dieses „Negativ-Programm“ beenden können. Wir müssten dieses Programm dabei jedoch richtiggehend schließen. Dabei wäre zuerst einmal die Einsicht essenziell, dass wir das Programm lediglich durch unsere Ängste, Gedanken und Ideen „am Leben erhalten“. Der sogenannte „Schlüssel“ zum „Ausschalten“ des Programms schlummert also letztlich in UNS selbst. Wir benötigen mit anderen Worten ein Update unserer „System-Plattform“, damit diese „Schad-Software“ erst gar nicht mehr „in uns“ starten kann.

Wenn wir bis jetzt mit dem Konzept der Angst gelebt haben, so ist es nun an der Zeit, dieses (alte und verbrauchte) Konzept zu verlassen, um (endlich) etwas fundamental Wichtiges zu begreifen. Nämlich: Wir benötigen ein Konzept der Liebe. Oder mit den Worten von Pablo Pineda Ferrer:

„Liebe bedeutet: jemand zu nehmen, wie er ist. Nicht wie wir wollen, dass jemand ist. Das ist das Konzept der Liebe.“

Pablo Pineda Ferrer wurde 1974 in Malaga geboren und ist Lehrer sowie der erste Europäer mit Down-Syndrom, der einen Hochschulabschluss machen konnte. An dieser Stelle möchte ich auch wieder einmal auf den Dokumentationsfilm unter dem Titel „alphabet – Angst oder Liebe“ hinweisen. Wer diesen Film bisher noch nicht gesehen hat, sollte dies wirklich unbedingt nachholen. (2)

Das Konzept der Liebe

Wir sollten also endlich erkennen, dass in (wirklich allen!) unseren Kindern unentdeckte Begabungen und Talente schlummern. Genau diese Begabungen und Talente sollten wir gemeinsam fördern. Nicht mehr gegeneinander – sondern – endlich GEMEINSAM. Wir sollten unsere Kinder gemeinsam bestärken, ermutigen und ermuntern. Dabei müssen wir „nur“ die ohnehin vorhandene Kreativität unterstützen. Dazu genügt im frühen Kindesalter eigentlich: tanzen, musizieren und malen! Es gilt nämlich als erwiesen, dass der größte Lerneffekt immer dann erreicht wird, wenn Menschen aus eigenem Antrieb und vor allem ohne Angst (und Leistungsdruck) lernen. Wie positiv könnte sich unsere Gesellschaft weiterentwickeln, wenn jeder Mensch „nur“ mehr lernt, was ihn auch wirklich selbst interessiert?

Da wäre er dann nämlich wieder: Der Entdeckergeist unserer Kindheit, als eine Sensation bereits die nächste jagte und wir aus dem „Staunen“ gar nicht mehr herauskamen. Wie oft waren wir als Kinder denn zu „aufgeregt“, um schlafen zu können und trotzdem so „müde“ von all diesen neuen Eindrücken? Unsere Sinne waren doch noch so richtig beschäftigt und höchstgradig verzaubert von Gerüchen und Geräuschen. Unsere Phantasie „führte“ uns durch Raum und Zeit. Wir träumten uns zum „Mars“ und wieder zurück. Diesen Entdeckergeist, diese Phantasie, diese Freiheit und Unbekümmertheit sollten wir gemeinsam wiederentdecken. Vermengt mit einer großen Portion Liebe werden wir damit die „Negativ-Programmierung“ endgültig beenden – und vor allem bei unseren Kindern (hoffentlich noch rechtzeitig) verhindern können.

weiterführende Links:

(1) wikipedia.org: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
(2) alphabet-film.com: alphabet – Angst oder Liebe


Bildnachweis: Beitragsbild via pixabay.com / Fotograf: marusya21111999 / Lizenz: Public Domain CC0 und

pixabay.com / Fotograf: HASTYWORDS / Lizenz: Public Domain CC0