Manipulation von Suchergebnissen im Internet

Es ist schon interessant, dass manche Unternehmen richtige „Spezialisten“ sind, wenn es darum geht ihre Urheberrechte mit Abmahnungen von großen Rechtsanwaltskanzleien einfordern zu lassen. Ob dabei auch stets die „adäquaten Mittel“ gewählt werden, sei einmal dahingestellt. So würde doch meist eine Verwarnung unter Setzung einer angemessenen Frist völlig ausreichen, um den urheberrechtlich geschützten Inhalt von einer Seite entfernen zu lassen. Das wird jedoch in den seltensten Fällen so gemacht. Es entsteht also der Eindruck, dass hier eine Menge Geld gemacht wird. Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, warum Inhalte über geschichtliche Abläufe, Zusammenhänge, Tatsachen und Menschen, die im öffentlichen Interesse stehen/standen, überhaupt urheberrechtlich geschützt sein können. Es gibt aber auch ermutigende Initiativen zu diesem Thema. (Rettet das Internet!)

Man erkennt aber auch, dass diese Unternehmen nicht immer so seriös arbeiten. Vor allem im Zusammenhang mit HTML-Quelltexten und der Manipulation von Suchergebnissen im Internet gibt es ganz interessante Vorgehensweisen:

Immer noch erkämpfen sich diverse Unternehmen im Internet mit „eigenartigen“ Mitteln bessere Platzierungen in Suchmaschinen. Auch wenn manche Suchmaschinen-Anbieter mittlerweile viele derartige „Tricks“ bereits erkennen und nicht mehr in Ihre Suchergebnisse einfließen lassen (siehe Richtlinien für Webmaster von Google), gibt es doch noch immer sehr interessante Auswirkungen.

Nehmen wir heute einmal die Suchmaschine BING und geben dort folgenden Suchbegriff ein:

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Besser noch bzw. einfacher, Sie klicken einfach auf diesen Link.

Nun klicken wir auf das 2. Suchergebnis und durchsuchen diese Seite einmal nach den gewünschten Suchbegriffen. Wir werden feststellen, dass es auf dieser Seite augenscheinlich keine Vebindung zum „billigen Erwerb“ von derartigen „Arzneimitteln“ gibt. Trotzdem landen wir von der Suchmaschine ausgehend auf dieser Seite. Wie ist das möglich?

Ganz einfach! Sehen wir uns einfach einmal den Quelltext dieser Seite an. (rechte Maustaste / Quelltext anzeigen) Wir werden feststellen, dass unzählige Links mit unzähligen „einschlägigen Texten“ gesetzt wurden. Das ganze wird lediglich mit einem HTML-Tag (zB: div style=display:none) für den Besucher dieser Seite ausgeblendet. Selbstverständlich bleibt der HTML-Text der Seite jedoch für die Suchmaschinen „sichtbar“. An dieser Stelle möchte ich auch auf einen Hinweis seitens Google zum Thema „Verborgener Text oder verborgene Links“ verweisen.

Wie seriös derartige Unternehmen sind, vor allem wenn es um Biografien von Menschen geht, die in der Öffentlichkeit stehen, müssen Sie nun selbst beurteilen. Ob die Personen, deren Lebensläufe hier präsentiert werden, über diese Praktiken bescheid wissen, wage ich jedoch zu bezweifeln. Ich glaube, dass niemand gerne mit derartigen „Arzneimitteln“ in Verbindung gebracht werden möchte. Nehmen wir einmal folgendes an: Sie sind der Moderator eines bekannten TV-Nachrichtenmagazins in Deutschland oder gar ein Ministerpräsident. Wären Sie erfreut, wenn Ihr Name mit dem Erwerb derartiger „Arzneimittel“ in Verbindung gebracht würde?

Vielleicht sollten wir die betroffenen Menschen davon informieren, damit sie in geeigneter Art und Weise gegen derartige „Manipulationen“ vorgehen können? Die E-Mail-Adressen sollten im Internet bzw. über diverse Fanclubs relativ leicht zu bekommen sein.

Eine weitere Möglichkeit wäre, derartige Seiten bzw. problematische Suchergebnisse den Suchmaschinen-Betreibern zu melden.

 

weiterführende Links:
Google: Verborgener Text und verborgene Links
Bing: Melden eines problematischen Suchergebnisses
Google: Melden eines problematischen Suchergebnisses