Die verfälschte Darstellung von Informationen

Entstellen, verdrehen, verzerren, verkehren, verschleiern, unrichtig wiedergeben, ins Gegenteil verwandeln, umkehren, ummünzen, auf den Kopf stellen, falsch darstellen/auslegen, ein falsches Bild geben. Dies sind wohl die wichtigsten Synonyme für den Begriff „verfälschen“. Alle diese Synonyme können aktuell verwendet werden, wenn man sich die mediale Berichterstattung rund um die sogenannte „Ukraine-Krise“ ansieht.

Gerne verwenden die Redaktionsstuben der Mainstream-Medien dabei den Begriff „Annexion“. Dabei wird uns dann meist auch der „böse Diktator“ aus Russland (Wladimir Putin) vorgestellt. Die westlichen Journalisten sowie „Politik-Darsteller“ werfen Russland dabei gebetsmühlenartig eine „Annexion“ der Krim vor. Ein gemeinsamer Blick hinter die Kulissen zeigt jedoch rasch auf, dass es sich hier keinesfalls um eine „Annexion“ durch Russland handelte. Vielmehr kann man gar von einer „Wiedervereinigung“ sprechen.

Annexion oder doch Wiedervereinigung?

Aber halt! Moment einmal. Wiedervereinigung? Kennen wir diesen Begriff nicht aus den 90er-Jahren des vergangenen Jahrtausends? Da war doch was – oder? Achja, die deutsche Wiedervereinigung. Manche nennen es auch die „Herstellung der Einheit Deutschlands“. An dieser Stelle sei übrigens durchaus die Frage erlaubt, wie man jetzt konkret und ausgerechnet diese beiden Themen miteinander vergleichen kann.

Kommen wir deshalb ganz kurz zu den vorliegenden Fakten: Das deutsche Grundgesetz sieht vor, dass sich das Volk eine Verfassung geben soll, sobald es wiedervereinigt ist und in Freiheit darüber abstimmen kann. Bisher ist dies nicht geschehen. Also wie jetzt? Wiedervereinigung JA – Verfassung NEIN? Könnte es eventuell sein, dass ausgerechnet die Formulierung „in Freiheit“ noch nicht erfüllbar ist? Naja. Jedenfalls wurde damals lediglich auf dem „Verwaltungswege“ eine sogenannte „Wiedervereinigung“ mit der damaligen DDR „verordnet“. Hat es dazu eigentlich jemals eine Volksabstimmung gegeben? Nein? Aha. Das Volk wurde dazu niemals befragt. Ausgerechnet hier könnte man also durchaus von einer „Annexion“ sprechen?

Das genaue Gegenteil erleben wir aktuell in der sogenannten „Ukraine-Krise“. Es wird also von einer „Annexion“ der Krim durch Russland gesprochen, obwohl es wohl eher eine „Wiedervereinigung“ war. Ein kleiner geschichtlicher Ausflug: Ein aus der Ukraine stammender ehemaliger Regierungschef der damaligen Sowjetunion (Nikita Chruschtschow) hat im Jahre 1954 die russische Krim der Ukraine geschenkt.

ACHTUNG: Russland UND die Ukraine waren damals sowjetische Bundesstaaten. Dieser historische Fakt wird heute gerne redaktionell aber auch politisch „ausgeblendet“. Dazu kommt, dass dieses „Geschenk“ von den Russen nie verstanden und schon gar nicht akzeptiert wurde. Ein weiterer Fakt, der gerne „ausgeblendet“ wird: Die Krim (und die Menschen der Krim) wollen (und wollten immer!) ein Teil von Russland (bzw. Sowjetunion) sein. Ein weiteres „Journalisten-Märchen“ besagt, dass Putin (bzw. Russland) mit Militär in der Krim eingefallen sei, um sie zu „unterjochen“.

Die Realität sieht natürlich ganz anders aus: Bereits seit vielen Jahrzehnten ist Militär aus Russland (ehemals Sowjetunion) hier stationiert. Der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte ist sogar seit dem 18. Jahrhundert die Hafenstadt Sewastopol an der Südwest-Spitze der Krim. Noch ein Detail am Rande: Die Stationierung von russischen Truppen auf der Krim war darüber hinaus sogar auch noch vertraglich geregelt. Bereits im Jahre 2010 einigte man sich übrigens darauf diesen Vertrag, der eigentlich erst im Jahre 2017 ausgelaufen wäre, um weitere 25 Jahre zu verlängern. Demnach hätte die Schwarzmeerflotte Russlands bis ins Jahr 2042 weiterhin auf der Krim vertraglich zugesichert (!) stationiert bleiben sollen. Nun, jedenfalls kann man hier auch darauf verweisen, dass es im vergangenen Jahr eine Volksabstimmung auf der Krim gab. Auch das Ergebnis war mehr als eindeutig! Zählt der Wille des Souveräns (des Volkes!) in diesem Fall nicht?

Propaganda und Elite-Netzwerke

Man kann also festhalten: Auch in sogenannten westlichen „Demokratien“ ist gezielt einseitige und verfälschte Darstellung von Informationen eine durchaus übliche, aber selbstverständlich gerne verschwiegene Praxis. Das passende Wort dafür lautet: Propaganda.

An dieser Stelle möchte ich jedoch sofort hinzufügen: Ich bin keinesfalls ein sogenannter „Putin-Versteher“. Auch dieser Herr Putin hat durchaus „negative“ Seiten. Auch ein Herr Putin trifft Entscheidungen, die mir gar nicht gefallen. Ich bin auch kein „Russland-Fan“. Nicht alles in Russland ist perfekt. Ganz im Gegenteil. Die Politiker und Medien dieses Landes „spielen“ vielmehr auch nur ihre „zugedachte“ Rolle im Spiel der globalen Elite-Netzwerke.

Trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen sollte man nicht den „Fehler“ machen und dieser „kriegstreibenden“ Propaganda-Rhetorik der westlichen Welt verfallen. Mit Sicherheit gibt es sehr viele „kulturelle“ Eigenheiten und Unterschiede. Dazu zähle ich, dass die sogenannte „Wiedervereinigung“ mit Sicherheit von einer wesentlichen „Mehrheit“ in der Bundesrepublik Deutschland als „positives“ Geschichtsereignis erlebt und bewertet wurde/wird. Dieser Umstand ist jedenfalls zu respektieren! Es soll hier deshalb keinesfalls der Eindruck entstehen, dass ich persönlich gegen diese „Deutsche Einheit“ wäre. Ganz im Gegenteil. Vielmehr soll hier jedoch ein gewisses „Gefühl“ für die „Falsch-Informationen“ der westlichen Presselandschaft entstehen. Wir sollten demnach nämlich auch akzeptieren, dass die Menschen auf der Krim unbedingt (und schon immer!) zu Russland gehören woll(t)en. Was ist denn auch schon dabei? Jedes Volk sollte sich doch durchaus eigenständig für die Zugehörigkeit zu einem Staat frei entscheiden können – oder?

Journalisten als Lobbyisten?

Darüber hinaus möchte ich auf keinen Fall hier den Eindruck erwecken, dass ich der Meinung wäre, in den Redaktionsstuben der Mainstream-Medien säßen lediglich „dümmliche und geschichtsignorierende“ Mitarbeiter – obwohl man an Hand der abgelieferten Beiträge schon sehr oft diesem Trugschluss unterliegen könnte. Vielmehr sollten wir deshalb der Frage nachgehen: „Was ist der Grund für diese „EINseitige“ Berichterstattung? Welche Interessen werden denn hier vertreten – und falls ja – ist es überhaupt legitim, dass es im Journalismus irgendwelche Interessen gibt, die in Wort und Schrift verteidigt werden müssen? Sollte ursprünglich der Journalismus nicht unabhängig sein und vor allem frei informieren? Warum wird heute eigentlich jede Person sofort „medial geschlachtet“, wenn sie sich erlaubt auch nur ein wenig „systemkritisch“ zu sein. Warum gibt es denn plötzlich Begriffe wie „Putin-Versteher“? Warum wird denn nicht versucht, auch jene Menschen zu verstehen? Wie kommt es denn zu Titelblättern wie „STOPPT – PUTIN – JETZT“? Können sich die Herausgeber solcher „Blätter“ eigentlich noch im Spiegel selbst in die Augen schauen? Warum akzeptiert unsere westliche und aufgeklärte Gesellschaft derartige Covers?

Könnte es sein, dass man sich in den vergangenen Jahren in den Redaktionen der Mainstream-Presse zu sehr mit den westlichen Elite-Netzwerken (Bilderberger, Trilaterale Kommission, Council on Foreign Relations, The German Marshall Fund of the United States, Atlantik-Brücke usw.) verbunden hat? Darf man gar seine eigene Meinung nicht mehr frei veröffentlichen? Welche „Abhängigkeiten“ wurden hier denn eigentlich geschaffen, dass man so „unkritisch“ und „parteiisch“ agiert? Entwickelt man sich hier gar zu Lobbyisten westlicher Organisationen und Think-Tanks?

Durchaus „sauer“ und zutiefst „beleidigt“ reagiert man dann jedoch in den Redaktionsstuben der Mainstream-Medien, wenn „enttäuschte“ Leser von „NATO-Pressestelle“, „Kriegspropaganda“ oder gar „Lügenpresse“ sprechen – obwohl doch gerade diese Begriffe aktuell durchaus stimmig sind. Man lässt sich jedoch erst gar nicht auf eine seriöse „Diskussion“ mit den „Kunden“ (Lesern) ein. Nein. Schnell ist da immer das eigens dafür „erfundene“ Wort der „Verschwörungstheorien“ gefunden. Aber liebe Redakteure: Kann es denn wirklich sein, dass so viele Menschen tatsächlich Verschwörungstheoretiker sind? Am Rande: Die meisten davon wären übrigens die eigenen Leser!

Gebt uns endlich Frieden…

Deshalb wäre es wohl an der Zeit diese „Verstrickungen“ zu den Elite-Netzwerken und sonstigen politischen, militärischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Abhängigkeiten zumindest im westlichen Journalismus endlich abzulegen. Nur so ist doch eine wirklich freie und unabhängige Presse möglich. Wir sollten doch eigentlich aufeinander zugehen. Wir sollten uns keinesfalls weiterhin trennen lassen. Deutschland, Österreich – ja ganz Europa kann doch nur in Frieden weiterleben, wenn wir gemeinsam mit Russland neue Wege beschreiten. Natürlich gibt es Interessen aus Übersee, die gerade diese Entwicklungen fürchten. Es geht da vor allem um währungs-, wirtschafts- aber auch geopolitische Interessen. Aber wollen wir dafür unseren Frieden gefährden? Was haben wir eigentlich aus der Geschichte über Kriege gelernt?

Die Vereinigten Staaten von Amerika wurden übrigens vor 239 Jahren gegründet. Davon befanden sich die US-Administration unglaubliche 222 Jahre lang im Krieg. Das sind immerhin 93 Prozent der Zeit seit Gründung der USA. Es verging also seit 1776 kein einziges Jahrzehnt, in dem die US-Administration keinen Krieg führte.

Dabei sei festgehalten: Es hat noch niemals einen guten Krieg gegeben. Es hat auch noch niemals einen schlechten Frieden gegeben. Dies sollten schön langsam auch die westlichen Journalisten und „Politik-Darsteller“ beachten. Die Situation wird nämlich stetig gefährlicher. Anstatt weiter Öl in das Feuer zu gießen, sollte man sich besinnen und zu einer friedlichen Deeskalation beitragen. Ob dies aktuell beispielsweise durch Transporte von NATO-Panzern durch das „neutrale“ Österreich erreicht wird, wage ich zu bezweifeln. Europa – aber vor allem die Menschen in den einzelnen Regionen Europas haben sich mehr Ehrlichkeit und Freiheit verdient. Nur ohne Krieg wird dieser Kontinent auch weiterhin bestehen können. Dazu brauchen die Menschen in Europa jedoch keine „Einmischung“ von anderen Staaten jenseits des Atlantiks. In diesem Sinne: Wir sind FÜR den FRIEDEN.

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